GOLDSCH(L)ÜRFEN
Schwarzwald-Brennerei Scheibel
Verwurzelt, nicht verwachsen – so lautet das Motto der Familie Scheibel aus dem kleinen Ort Kappelrodeck im nördlichen Schwarzwald. Die Brennerei stellt in dritter Generation edle Destillate her. Von Beginn an sind die edlen Brände ein fester Bestandteil unseres Sortiments.
Wir durften erfahren, wie es möglich ist, altes Wissen mit modernster Technik zu kombinieren und daraus eine neue Brennananlage, „die Neue Zeit”, entstehen zu lassen. Mit ihr werden Brände über Gold destilliert.
Emil Scheibel wurde 1899 in dem kleinen Schwarzwalddorf Kappelrodeck geboren. Der chronische Geldmangel der Schwarzwälder Bauern, die lieber mit Naturalien in Form von selbst gebranntem Kirschwasser bezahlten, führte dazu, dass Emil Scheibel zu den Schwarzwälder Schnäpsen stieß. Das Brennrecht, das die Familie besaß, das dato aber nur zur Deckung des Eigenbedarfs genutzt wurde, bot ihm die Chance, selbst in die Brenn-Branche einzusteigen. 1921 kaufte Emil Scheibel einen alten Schwarzwaldhof, bis heute der Sitz des Unternehmens, gründete dort die Emil Scheibel Schwarzwald-Brennerei und schuf die Basis für einen Betrieb, der unter seinen Erben Louis und Michael Scheibel den Namen zu einem Markenbegriff für Schwarzwälder Edelbrände machte.
Bis heute beherrschen die Scheibels die Verwandlung von Früchten in Edelbrände in Perfektion. Gold spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Produkte, die in der futuristischen Brennanlage "Neue Zeit" entstehen, werden über Gold destilliert. Die Brennerei Scheibel ist damit der einzige Betrieb, der seine Erzeugnisse auf diese Weise veredelt. „Das Gold harmonisiert und aktiviert den Brand. Es wirkt wie ein natürlicher Geschmacksverstärker, das Ergebnis dieses einzigartigen Brennprozesses sind filigrane und facettenreiche Edelbrände“, erklärt uns Michael Scheibel.
Die Basis für die edlen Brände der Neuen Zeit bilden beste Früchte, die zum Großteil direkt aus der Ortenau kommen. Die Region ist bekannt, ja man kann fast schon sagen berühmt für ihren Obstanbau. „Die Früchte bilden eine hervorragende Grundlage für hochwertige Destillate“, so Scheibel. Die Nähe zu den Obstbauern hat aber noch weitere Vorteile. Einen Großteil kennt Scheibel persönlich und weiß wo die Früchte herkommen. Die kurzen Anfahrtswege gewährleisten, dass die Grundprodukte reif und baumfrisch bei der Brennerei angeliefert werden. Dort werden diese direkt zu Maische verarbeitet, langsam vergärt und nach zwei bis drei Wochen destilliert.
Als Gegenstück zur Brennerei Alte Zeit, in der Scheibel noch wie vor hundert Jahren über Feuer destilliert, wurde die Brennerei Neue Zeit von einem Designer speziell für Scheibel entwickelt und versinnbildlicht mit ihrem Stil die Innovationskraft des Unternehmens. Die Anlage besteht aus insgesamt fünf Brennkesseln, zwei für Geister und drei für die Brände bzw. Wasser. Die Brennkessel werden über Touchscreens bedient, an Bildschirmen lässt sich der Produktionsprozess genau beobachten, alles läuft kontrolliert und vollautomatisch ab. Bereits kleinste Temperaturunter-schiede können einen Einfluss auf das Destillat nehmen. Das Herz der Anlage bilden die 22-Karat-Goldplatten in den Verstärkerkolonnen. Säure und Fette, die bei der Destillation entstehen, werden vom Gold abgefangen und gehen somit nicht in das Destillat über – das „Scheibel AURIA Verfahren” genannt. Drei Mal im Jahr werden die Goldplatten ausgetauscht und aufgearbeitet. Mit ausgeklügelter Technik kann so eine konstant hohe Qualität bei den Erzeugnissen garantiert werden. Ein 22-karätiges Goldblatt begrüßt die fertigen Destillate.
Die Liebe, das Know-how und die Zeit, die die Brennerei Scheibel in ihre Produkte investiert, soll man nicht nur schmecken, sondern mit allen Sinnen erleben. Wer sich die Flaschen der Brennerei einmal genauer anschaut, wird schnell feststellen, dass hier viel Wert auf die Details gelegt wird: von Hand gebundene Korken, geprägte Etiketten mit Goldelementen, hochwertige Papiere, Schriftzüge im Glas und verschiedene Siegel geben jeder Linie und jeder Flasche ein individuelles Erscheinungsbild und einen eigenen Charakter.
Wir fragen Michael Scheibel, ob man die Veredelung mit Gold schmecken kann. „Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wir sind allerdings überzeugt, dass die Produkte dadurch filigraner, milder und facettenreicher werden“, meint er.
Dann schwelgen wir gemeinsam noch etwas in alten Geschichten. Michael Scheibel erinnert sich noch gut an Erzählungen von seiner Mutter Gerti Scheibel. Sie kam früher immer gemeinsam mit dem ehe-maligen Gebietsvertreter zum Titisee, denn die Bestellungen wurden damals noch beim persönlichen Besuch in unserer ersten Filiale von Herbert „Opa“ Gutscher“ getätigt.
„Die Gutscher Spezialitäten war damals schon mit ihrem Konzept ein Vorzeige-Geschäft. Für unsere Familie war es eine Ehre, schon so früh mit unseren Produkten mit dabei sein zu dürfen“, erzählt uns Michael Scheibel mit einem begeisterten Lächeln.